Projektvorstellung
Encuentro ist ein Modellprojekt des Treibhaus e.V. Döbeln, welches seine Arbeitsschwerpunkte in der Interkulturellen, der Antirassistischen und der Migrationsarbeit sieht.
Das Projekt soll dazu beitragen, die Integrationspraxis im Landkreis Mittelsachsen durch die praktische Umsetzung von insgesamt 14 Modulen zu verbessern.
Dabei orientieren wir unsere Arbeit an den 3 zentralen Bereichen:
Die Entwicklung und praktische Erprobung der einzelnen Module dient ferner als Möglichkeit für andere Träger in diesem Arbeitsbereich, die Module in ihre Arbeitspraxis zu integrieren.
Ein wichtiger Aspekt wird die gezielte Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Akteur_innen im Arbeitsfeld im Landkreis Mittelsachsen und darüber hinaus sein.
Ausgangssituation
Der Treibhaus e.V. konnte in den letzten Jahren viele Erfahrungen in den Themenfeldern Interkultur und Migrationsarbeit gewinnen. Kontinuierlich fanden Projekte und Angebote wie die interkulturelle Woche „Prisma“, die Beratung für Migrant_innen und viele Informations- und Bildungsveranstaltungen statt. Verstärkt wurde auch die Netzwerkarbeit im Landkreis Mittelsachsen mit dem Fokus der politischen Lobbyarbeit betrieben. Diese Erfahrungen fließen in das Projekt „Encuentro“ ein, bilden Grundlage der eigenen Auseinandersetzung und Reflexion im Arbeitsfeld und sind Ausgangspunkt der Entwicklung der einzelnen Module.
Das Projekt bezieht seine Dringlichkeit aus der aktuellen Situation im Themenfeld Migration – Integration. Die aktuellen gesellschaftlichen Debatten, die Analyse des Ist-Zustands in wissenschaftlichen Studien und die allgegenwärtigen persönlichen Erfahrungen in Bezug auf das Thema „Integration“ verdeutlichen dies eindrucksvoll. Die Lebensbedingungen vieler Migrant_innen sind aufgrund struktureller gesellschaftlicher Ausgangsbedingungen nicht annähernd mit denen Angehöriger der deutschen Mehrheitsgesellschaft gleichzusetzen. Der Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen, die Möglichkeit einer aktiven gesellschaftlichen Teilhabe und Mitbestimmung sind extrem erschwert, teils überhaupt nicht möglich. Diese Situation, die auf einer Vielzahl von Gründen basiert, führt zu massiven gesellschaftlichen Problemlagen, denen bisher nicht adäquat begegnet wurde. Die Frage stellt sich, wie ein gesellschaftliches Miteinander von Menschen aus verschiedenen Kulturen und Kontexten, mit unterschiedlichen Prägungen und Hintergründen gefördert und unterstützt werden kann, welche auf gleichen Teilhabemöglichkeiten und Verwirklichungschancen basiert. Ansatzpunkte für eine emanzipatorische Ausrichtung unserer Arbeit, die ein solches Vorhaben unterstützt, sehen wir auf vielen gesellschaftlichen Ebenen.
Als Modellprojekt versuchen wir, für die praktische Umsetzung konkrete Lösungsansätze anzubieten. Unser Fokus liegt dabei auf der aktiven Mitgestaltung des Integrationsprozesses im Landkreis Mittelsachsen, der aufgrund seiner ländlichen Prägung hierfür dringend taugliche Ansätze benötigt. Wir hoffen, dass sich aus den Praxismodulen möglichst viele beispielhafte Ansätze herausbilden, die dann auch von anderen Trägern und Initiativen übernommen werden können und dem Gesamtentwicklungsprozess „Integration“ neue und lebendige Impulse geben kann.
Zielgruppen
Hauptzielgruppe des Modellprojekts sind junge Menschen mit und ohne Migrationserfahrungen, die im Landkreis Mittelsachsen leben.
Weitere Zielgruppen sind
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Menschen mit Migrationshintergrund in jeglicher Altersstufe,
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Menschen, die Interesse an der Auseinandersetzung mit interkulturellen Fragestellungen haben,
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Lehrer_innen und Multiplikator_innen
Eine für uns wichtige und speziell zu nennende Zielgruppe sind asylsuchende Flüchtlinge, da sie in besonderem Maße von gesellschaftlicher Benachteiligung, prekären Lebensbedingungen und Ausgrenzung betroffen sind.